Dornier Merkur 1:72 von Planet Models - Autor: Ralf Martin

Das Original

Die Dornier Merkur ist eine Weiterentwicklung der Komet gewesen und flog erstmals am 25.4.1925. Die Komet war ein Hochdecker mit einem recht voluminösen Rumpf für 4 Passagiere und einen Piloten, der in einer offenen Kanzel saß. Später wurde der Rumpf vergrößert, was Platz für ein zweites Besatzungsmitglied schuf. In der letzten Komet Version fanden in der geschlossenen Kabine im Rumpf bereits 6 Passagiere Platz. Die Merkur unterschied sich nun durch eine etwas größere Spannweite und ein größeres, nicht mehr abgestrebtes Leitwerk von der letzten Vorgängerversion Komet III, ist aber sehr leicht mit ihr zu verwechseln. Außerdem konnten nun je nach Bestuhlung bis zu 8 Passagiere untergebracht werden. Es kam ein BMW IV Motor mit 442 kW (600Ps) in der Merkur I oder ein BMW VI Motor mit 368 kW (500 PS) in der Merkur II zum Einsatz.

Die Lufthansa besaß 26 Maschinen, die hauptsächlich auf der Route Berlin-Königsberg eingesetzt wurden, die eine wichtige Etappe auf dem Weg nach Moskau war. Sie waren bis 1934 im Einsatz. In der Sowjetunion wurden von der Deutsch-Sowjetischen Fluggesellschaft "Deruluft" 9 Maschinen hauptsächlich von Königsberg nach Moskau eingesetzt. Es gab auch eine Wasserversion mit Schwimmern. Drei Maschinen, davon eine in einer Sanitätsversion mit der Bezeichnung Do T und eine Maschine mit Schwimmern, waren in der Schweiz im Einsatz. Die Maschine mit Schwimmern mit dem Namen "Switzerland" (CH 171) flog von Dezember 1926 bis Februar 1927 von Zürich nach Kapstadt. Außerhalb von Europa flogen Merkurs als Einzelstücke in Chile, Brasilien und Kolumbien und einige in Japan, wo auch der Vorgänger Komet schon erfolgreich im Einsatz war.

Technische Daten:

12 Zylinder Reihenmotor

Höchstgeschwindigkeit ca.200 km/h

Dienstgipfelhöhe: 4000m

Reichweite: 900 km

Leermasse 2780 kg

Startmasse 4100 kg

Spannweite 19,6m

Länge 12,85m (12,5m laut Bauplan)

Höhe 3,56m


Im Dornier Luftfahrtmuseum in Friedrichshafen ist ein Nachbau dieses Flugzeugs zu finden. Von dort stammen auch diese Bilder. Mit Klick auf die Bilder kommt man zu ein paar weiteren Fotos von dieser Maschine.

Das Modell

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Das DeckelbildDas Modell ist aus Resin. Die Teile sind sehr sauber und gratfrei gegossen, einige sind sehr filigran. Allerdings finden sich in der Wellblechstruktur der Tragfläche einige sehr kleine Luftbläschen / Löcher, die zu verschließen nahezu unmöglich ist, so dass ich sie gelassen habe. Nach der Lackierung fallen sie kaum noch auf. Die Teilezahl ist überschaubar, das Cockpit ist komplett und gut ausgestattet, nur sieht man auf Grund der Lage unter der Tragfläche davon später nichts mehr. Der Rumpf hat eine geringe Wandstärke für ein Resinmodell und passt ebenfalls recht gut zusammen, ein bisschen spachteln und schnitzen muss man aber doch. Der Passagierraum kann mit 8 Sesseln bestückt werden und für die Fenster gibt es ein Stück klares Plastik zum zurechtschneiden. Das Fahrwerk ist aus Zinn.

Die Montage gestaltet sich nicht sehr schwierig, aber ein paar Farbangaben für die Innenräume hätte ich schon ganz gut gefunden, da ich damals nochnicht die Museumsmaschine in Friedrichshafen kannte. Bemalungsvarianten gibt es nur zwei, eine für eine Maschine der Lufthansa (D-1102) mit dem Eigennamen Edelmarder (leider mit Schreibfehler, das mittlere r wurde vergessen) und eine für eine japanische Maschine (J-BAFH), beide in silber. Die Abziehbilder sind wie bei tschechischen Bausätzen schon gewohnt extrem dünn und müssen sehr vorsichtig verarbeitet werden.


Hier noch ein paar Modellbilder:

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